23. September 2015
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Wer im Mittelpunkt der Diskussionen stehen sollte

#BiPolMittwoch

Eine Analyse der Agentur Media Affairs hat ergeben, dass 2015 bisher nur 6% der medialen Berichterstattung das Thema Schule beinhalteten. Als zentrale Herausforderung der Politik hat Bildung jedoch einen weitaus höheren Stellenwert verdient. Um einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, steht der Mittwoch auf dem Syntaxblog nun immer im Zeichen der Bildungspolitik. Der #BiPolMittwoch soll informieren, analysieren und Schüler_innen ins Zentrum des Diskurses stellen.
Heute beschäftigt sich Christina Götschhofer damit, inwiefern Schüler_innen von der Bildungsreformkommission profitieren könnten.

Bereits am vergangenen #BiPolMittwoch berichteten wir über die Bildungsreformkommission, deren Ziel es ist, die österreichische Schulverwaltung umzustrukturieren.

Wenn man an Schulverwaltung denkt, entstehen Bilder rund um Büros und Computer im Kopf. Also Dinge, die man nicht sofort mit uns Schüler_innen verbindet. Doch wie kann sich die Änderung der Schulverwaltung auf uns auswirken? Mit Schulverwaltung sind Punkte wie die Bestellung der Lehrer_innen, die Finanzierung der Schulen oder auch Unterrichtsmethoden gemeint. Also Dinge, die sehr wohl Schüler_innen betreffen.

Bestellung der Lehrer_innen

Einer der wichtigsten Punkte in der Bildungsreform ist wahrscheinlich die Frage um die Bestellung der Lehrer_innen an den Schulen. Denn im Moment ist es so, dass Lehrer_innen vom Bildungsministerium oder dem Landesschulrat an die Schulen zugeteilt werden. Doch viele Schulen möchten selbst entscheiden können, wer an ihren Schulen lehrt und wer nicht. Doch das ist nur ein kleiner Tropfen auf einem heißen Stein. Denn nicht die Schulen – also die Direktion, Administration, etc. – werden von den Lehrer_innen unterrichtet, sondern Schüler_innen. Schüler_innen werden von verschiedenen Personen unterrichtet und haben dabei keine Möglichkeiten, diese mit auszusuchen.

Ein gutes, entspanntes Klima zwischen der Klasse und der Lehrperson ist einer der wichtigsten Faktoren für erfolgreichen Unterricht. Doch wie soll man so ein Klima erreichen, wenn die Klasse eine_n Lehrer_in unsympathisch findet oder das Gefühl hat, nicht genug zu lernen?

Die Bestellung der Lehrer_innen ist ein Punkt auf einer wahrscheinlich langen Liste von Änderungen, die auf uns zukommen werden. Schüler_innen müssen die Möglichkeit haben, bei jedem Punkt auf der Liste mitreden und mitbestimmen zu können. Denn sie sind genau so ein Teil der Schule und von der Schulverwaltung betroffen. Da ist es nur logisch, dass man sich auch an sie wendet.

Dazu müssen natürlich Räume geschaffen werden in denen man über Fragen, wie die Lehrer_innenbestellung, diskutieren kann. Das kann in Schüler_innenvollversammlungen passieren, bei der alle Schüler_innen Rederecht haben und gemeinsam zu einer Entscheidung kommen.

Im Mittelpunkt der Schule müssen Schüler_innen stehen

Die Schulverwaltung umzustrukturieren kann positive Änderungen mit sich bringen, doch eines muss klar sein: Schüler_innen müssen dabei im Mittelpunkt stehen, so wie sie in jeder schulpolitischen Diskussion im Mittelpunkt stehen müssen! Denn Schüler_innen sind die, die am meisten von den Änderungen betroffen sind. Schüler_innen bilden die Gesellschaft von morgen und so müssen sie auch gesehen und behandelt werden. Wenn etwas in der Schule geändert werden soll, muss die erste Frage immer sein: „Wie kann man damit die Situation für Schüler_innen verbessern?“

AKS Foto: AKS