It gets better
Menschen, die Hoffnung schenken
Die LGBT*QIA+ Szene polarisiert immer häufiger in den Medien, sowie auch im alltäglichen Leben, aber dennoch ist von "Normalität" noch lange nicht die Rede. Systematische und oft unbewusste Formen der Diskriminierung, machen vielen Menschen das Leben schwer, denn ohne es überhaupt zu merken, trägt "unsere offene und tolerante Gesellschaft" genau zu dieser Ungerechtigkeit bei.
Wenn Diskriminierung und Hass zur Normalität wird. Wenn der Alltag kaum noch auszuhalten ist. Wenn diese Brutalität alles überschattet. Und wenn es schließlich irgendwann zu viel wird.
Dass diese Gedanken und Gefühle für viele Menschen immer noch bittere Realität sind ist vielen nicht bewusst. Und dennoch gibt es Hoffnung. Die Hoffnung, dass irgendwann alles besser wird.
Der Hoffnungsschimmer
Im September 2010 veröffentlichte der amerikanische Autor Dan Savage ein Video auf YouTube in dem er über seine Erfahrungen mit Homophobie sprach. Gewalt und Mobbing gehören für ihn und seinen Partner zum alltäglichen Leben. Dieser Bericht war ein ausschlaggebendes Element für die Gründung des Projektes „It Gets Better“. Nachdem dieses Video sehr schnell über diverse Social Media Portale verbreitet wurde, begannen auch viele andere Menschen ihre Erlebnisse mit Diskriminierung gegen LGBT*QIA+ Personen zu teilen. Durch diese weltweite Bewegung versuchte das Projekt Menschen die in ihrem Leben, aufgrund ihrer Sexualität oder Identität unterschiedliche Formen von Gewalt erfahren müssen, Hoffnung zu schenken.
Hass, der Leben prägt
Wie DieStandard 2013 berichtete, erfahren mehr als ein Viertel aller LGBT*QIA+ Personen in Europa Gewalt. Hierbei wird vor allem von physischer Gewalt gesprochen, dass aber psychische Formen von Gewalt genauso schlimme Auswirkungen auf den Mensch haben können, wird von unserer Gesellschaft kaum beachtet. Bis heute ist Liebe nicht gleich Liebe und viele Personen leiden an dieser Tatsache, weil sie ihre Gefühle aus Angst vor Reaktionen der Gesellschaft nicht in der Öffentlichkeit zeigen können.
Nicht die Hand des_der Partner_in in der Öffentlichkeit halten zu können, weil man sich nicht traut oder bereits schlechte Erfahrungen damit gemacht hat. Keine liebevollen Gesten, wie ein Kuss, sowie einige Berührungen. Was für viele nach Mittelalter klingen mag, ist noch heute aktuell.
Viele Menschen, welche selbst bereits viele diskriminierende Erfahrungen sammeln mussten, teilten ihre Geschichten und sprachen offen über ihr Leben, mit der entscheidenden Botschaft, dass es irgendwann besser wird.
Die Reaktionen sind unterschiedlich, aber selbst wenn eine Aussage oder Handlung nicht direkt vor den Personen selbst gemacht wird, kommt es doch noch großteils vor. Geflüster, übertrieben lange Blicke und Lachen sind immer noch gewöhnliche Reaktionen auf Menschen die „anders sind“, wie es doch so schön heißt.
Zu viel ist zu viel
Was passiert aber wenn diese persönlichen Angriffe zu viel werden? Berichte und Berechnungen belegen, dass das Selbstmordrisiko bei Jugendlichen, die keine heterosexuelle Orientierung haben oder sich nicht ihrem biologischen Geschlecht zugeordnet fühlen bzw. auch schon von Geburt an verschiedene Geschlechtsmerkmale aufweisen, bis zu vier mal so hoch ist. Die Auswirkungen von Diskriminierung sind bis heute nicht für jede_n klar und sollten deshalb auch in der Schule behandelt werden. Gerade dort, wo Kinder lernen sich ein Bild der Welt zu machen, müssen Thematiken wie Homo- oder Trans*phobie unbedingt angesprochen werden. Die Schule sollte kein Ort sein, an dem sich Personen ausgegrenzt fühlen müssen oder leiden, sondern ein Ort, an dem sie sich gerne aufhalten und ohne Angst sie selbst sein können.
Wir müssen anfangen diese Diskriminierung aufzuzeigen und uns dagegen zu wehren. Solange noch eine Person leiden muss, weil sie nicht so sein kann, wie sie will – solange dürfen wir nicht aufhören zu kämpfen!