Jasmin Chalendi ist Bundesvorsitzende der österreichischen Schüler_innenorganisation AKS (Aktion kritischer Schüler_innen). Die AKS setzt sich österreichweit gegen Faschismus ein und fordert eine intensivere und kritischere Erinnerungskultur, vor allem auch in den Schulen!
Der Raum ist voll bis zum letzten Sitzplatz. Ich schaue mich um und sehe nur weiße alte und weiße junge Männer. Einige kommen mir bekannt vor, wahrscheinlich von den diversen FPÖ Plakaten auf den Straßen in Linz bzw. den Social Media Werbungen im Internet. Die Männer hängen an den Lippen der Vortragenden der Podiumsdiskussion, während bei jeder Schuldzuweisung an Dritte, wie Flüchtlinge und Gegendemonstant_innen, ihre Begeisterung exponentiell ansteigt.
Das einzige was mir durch den Kopf schießt: Wieso fotografiert mich der Fotograf der Veranstaltung seit einigen Minuten?
Drei junge Österreicher_innen in New York, Theresienstadt und Tel Aviv. Sie alle haben etwas gemeinsam: Sie arbeiten ein ganzes Jahr lang in Holocaust-Gedenkstätten, arbeiten in Archiven und Museen oder betreuen Überlebende der Shoah. Das alles machen sie im Rahmen des Gedenkdiensts. In den folgenden Tagen, werden wir euch die drei Jugendlichen und ihre Arbeit vorstellen
Dass Antifaschist_innen nicht ausschließlich durch ‚normale‘ Bildungskarrieren ‚produziert‘ werden, scheint mittlerweile sehr offensichtlich. Doch wie können Jugendliche im Umgang mit diskriminierenden Ideologien geschult werden? Wiener Wissenschafter_innen haben sich damit in einem heuer erschienen Buch beschäftigt. Eine Rezension.