Seit Jahren ist fast ein Zehntel der französischen Bevölkerung arbeitslos. In Österreich sind es nur 5,6 Prozent. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der seit bald sieben Monaten im Amt ist, möchte daran durch eine Arbeitsmarktreform etwas ändern. Die Bevölkerung schreit aber auf und es kommt seit September immer wieder zu großen Demonstrationen im ganzen Land. Was genau steckt also wirklich hinter dieser Reform?
Was ist der europäische Freiwilligen*dienst? Wieso überhaupt freiwillig arbeiten? Wie ist es, ein Jahr in einem anderen europäischen Land zu leben? Wieso von daheim weggehen? Und wieso, wenn schon weggehen, in Europa bleiben? Was kostet das? Und was hat das alles mit Mut zu tun?
Am 1. September 2015 habe ich mich am Hauptbahnhof von meinen Eltern verabschiedet und bin in den Zug Richtung Rumänien gestiegen, um dort ein Jahr meines Lebens zu verbringen. Europäischer Freiwilligen*dienst nennt sich die Initiative der EU, welche mir dies ermöglichte: Hier ein Bericht.
Übergriffe von Ausländern, die österreichische Identität geht verloren, Gutmenschen verteidigen Vergewaltiger, die eigenen Leute werden zugunsten von Asylanten ausgebeutet, die Große Koalition verschwört sich gegen das Volk und einzig und allein die Freiheitlichen, mit einem strahlenden Ritter Strache an der Spitze, sind noch in der Lage, das glorreiche Abendland zu retten. Das alles im Namen der Heimat.
Auch an diesem kühlen Oktoberabend wirkt das grell-pinke Gebäude mit der Regenbogenflagge an der Fassade durchaus einladend. „Lesben- und Schwulenhaus“ rankt in großen schwarzen Lettern über dem Eingang. Fast so als wollten sie sagen: „Wir sind da. Man kann uns nicht übersehen. Und wir gehen nicht weg.“ Ein etwas extravagantes Bauwerk, das offensichtlich nicht jeden erfreut. Schon einmal sorgte die gesprayte Aufforderung „Töte Schwule“ an der Hausmauer für Empörung. Nicht jedoch für Einschüchterung. Wenige Tage später bekundeten rund 200 Menschen vor der „Türkis Rosa Lila Villa“ ihre Solidarität und Toleranz.