Antiableismus, noch nie gehört?

3. Dezember: Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung.

Wir sind laut gegen verschiedene Arten der Diskriminierung. Ob Rassismus, Sexismus oder Queerfeindlichkeit. Nur eine Art der Diskriminierung wird leider viel zu oft vergessen: Ableismus. Die Diskriminierung gegenüber Menschen mit Behinderung. Ableismus äußert sich in unserer Gesellschaft durch fehlende Barrierefreiheit, fehlende Aufklärung und fehlendes Verständnis.

Am 3. Dezember findet jährlich und weltweit der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung statt. Dieser Tag ist mehr als nur eine Gelegenheit das Bewusstsein für die Herausforderungen zu schärfen, denen Menschen mit Behinderung gegenüberstehen. Er bietet eine Plattform. Um laut zu sein, gegen Ableismus zu kämpfen und eine antiableistische Gesellschaft zu schaffen.

Die Geschichte hinter dem Tag:

Der Ursprung des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung reicht nicht weit in die Vergangenheit zurück. Im Jahre 1992, also vor 31 Jahren erklärten die Vereinten Nationen den 3. Dezember zum ersten mal zum Tag der Menschen mit Behinderung. Dieser soll das Bewusstsein für die Herausforderungen stärken und ihre Rechte fördern. Seitdem hat sich dieser Tag zwar zu einem globalen Ereignis entwickelt, dass Menschen auf der ganzen Welt zusammenbringt, um gemeinsam über Inklusion und Gleichberechtigung nachzudenken und zu kämpfen. Aber auch im Jahre 2023 ist Ableismus noch ein riesiges Thema.

„Nichts über uns ohne uns“:

Ein wichtiges Motto, dass mit dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung verbunden ist, lautet: „Nichts über uns ohne uns.“ Diese Worte unterstreichen die Bedeutung der aktiven Beteiligung von Menschen mit Behinderungen bei Entscheidungsprozessen, die ihre Lebensumstände betreffen. Es geht darum, ihre Stimmen zu stärken, ihre Perspektiven zu verstehen und sicherzustellen, dass politische, soziale und wirtschaftliche Entscheidungen inklusiv sind. Wir als Gesellschaft müssen Menschen mit Behinderung Raum und Stimme schaffen anstatt über sie hinweg zu entscheiden, sie von der Gesellschaft auszugrenzen oder ihre Forderungen zu ignorieren.

Das Motto „Nichts über uns ohne uns“ ist somit nicht nur eine Forderung, sondern auch ein Leitprinzip für eine inklusivere und gerechtere Gesellschaft. Es erinnert uns daran, dass die besten Lösungen für die Herausforderungen, denen Menschen mit Behinderungen gegenüberstehen, nur gefunden werden können, wenn diese Menschen selbst an der Gestaltung dieser Lösungen beteiligt sind. Es ist ein Aufruf zur Zusammenarbeit, ein Aufruf zum Zuhören!

Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung bietet eine Plattform, um auf die Herausforderungen hinzuweisen, die Menschen mit Behinderung tagtäglich begegnen. Dazu gehören physische Barrieren in der gebauten Umwelt, mangelnde Zugänglichkeit zu Bildung und Beschäftigung sowie stereotype Vorstellungen und Vorurteile. Die Sensibilisierung für diese Herausforderungen ist der erste Schritt zu einer inklusiveren Gesellschaft.

Während der 3. Dezember ein Anlass ist, auf das Erreichte zurückzublicken, ist er vor allem auch ein Aufruf zur Handlung. Die Zukunft sollte geprägt sein von einer Welt, in der Inklusion die Norm ist und in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, sein volles Potenzial zu entfalten. Es erfordert die Zusammenarbeit von Regierungen, Unternehmen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Gesellschaft, um eine inklusivere Welt zu schaffen. Jede_r von uns ist bedeutsam, und jede_r von uns soll und muss laut gegen Ableismus sein.

In diesem Sinne ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung nicht nur ein Tag des Gedenkens und der Reflexion, sondern vor allem ein Tag des Engagements für eine Welt, in der die Vielfalt gefeiert wird und in der alle Menschen, ungeachtet ihrer Fähigkeiten, als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft anerkannt werden. Es liegt an jedem Einzelnen von uns, aktiv und laut an der Gestaltung dieser Zukunft teilzuhaben.