17. November 2022
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International Students‘ Day

Der International Students‘ Day ist dem Aktivismus von Schüler_innen gewidmet und erinnert an die antifaschistischen Schüler_innenproteste, am 15. November 1939 in Prag, die im Rahmen des Todes von dem Studenten Jan Opletal stattfanden. Über 1200 der teilnehmenden Schüler_innen wurden von den nazistischen Besetzern in Konzentrationslager deportiert, am 17. November wurden neun der Organisator_innen der Proteste sowie Professor_innen ohne Prozess hingerichtet. Diese Tode nahm der International Students‘ Council im Jahr 1941 als Anlass erstmals den International Students Day auszurufen.

17. November 1939 – Prag

Am 28. Oktober 1939 hielten die Schüler_innen der Medizinischen Fakultät der Karls-Universität eine Demonstration zu Ehren des Unabhängigkeitstages der Tschechoslowakischen Republik ab. Die Tschechoslowakischen Republik war in dieser Zeit unter der Besetzung der Nazis in Böhmen und Mähren aufgespalten. Diese Demonstration wurde gewaltsam von den Besetzenden aufgelöst, der Schüler Jan Opletal wurde angeschossen und erlag am 11. November im Krankenhaus der Verletzungen. Am 15. November fand Jan Opletals Beerdigung statt, an welcher mehrere tausend Student_innen teilnahmen, um ein Zeichen gegen die Nazis zu setzen und die tschechische Nationalhymne sangen. Die Nazis schlossen daraufhin alle Tschechischen Hochschulen und deportierten über 1200 Schüler_innen in Konzentrationslager. Am 17. November richteten die Nazis dann 9 Organisator_innen und Professor_innen hin. Deshalb wurde der 17. November im Jahr 1941 vom International Students‘ Council, welcher viele Mitglieder hatte, die aus Deutschland und seinen besetzten Gebieten geflohen waren, zum International Students‘ Day erklärt.

November 1973 – Athen

Ein weiterer signifikanter Schüler_innenprotest fand im Jahr 1973 statt:
Im Februar und März 1973 hielten griechische Schüler_innen die ersten kleineren Proteste gegen die vorherrschende Militärdiktatur ab. Am 14. November 1973 protestierten Schüler_innen gegen das faschistische Regime der Junta. In Folge des Protestes verbarrikadierten sich einige Schüler_innen in einer Polytechnischen Schule in Athen, in der sie eine Radiostation errichteten, um prodemokratische Inhalte zu übertragen, Menschen aufzufordern sie zu unterstützen und sich öffentlich gegen die Junta aussprechen. Mehrere tausend Schüler_innen solidarisierten sich in und vor der Schule mit den Übertragenden. Am frühen Morgen des 17. Novembers brach ein Panzer des Regimes durch das verbarrikadierte Tor und den Haupteingang der Schule. Ein niederländischer Journalist filmte diese Szene. Ob und wie viele Todesopfer es gab, ist umstritten. Fest steht jedoch, dass über 100 Schüler_innen verletzt wurden, einige davon schwer.

Quellen:

https://www.obessu.org/site/assets/files/1373/history_of_the_international_students_day.pdf

https://greekreporter.com/2021/11/17/the-greek-uprising-how-brave-students-rebelled-against-the-junta/

https://www.merazone.com/2022/11/international-students-day-2022-history.html

greekreporter.com Foto: greekreporter.com