25. Oktober 2022
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Sexismus wird uns beigebracht

Unsere Gesellschaft ist voll von Sexismus, welcher leider auch vor den Schultüren keinen Halt macht. Aber inwiefern präsentiert sich Sexismus eigentlich in den Klassenräumen?

Vorab: Was ist Sexismus?

Sexismus ist eine Form von Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Grundlagen sind beispielsweise gesellschaftliche Rollenbilder oder auch Stereotypisierungen. Stereotypen ordnen Geschlechtern gewisse Verhaltensweisen und auch Fähigkeiten zu, die von der Gesellschaft im Laufe der Zeit als „typisch männlich“ oder „typisch weiblich“ angesehen wurden.  Sexismus passiert überwiegend gegen FLINTAs und wird größtenteils von cis-Männern getätigt. Dazu gehören Handlungen wie Cat-Calling bis hin zu sexuellen Übergriffen.

Sexismus kann theoretisch jede_n treffen. In Realität sieht das ein wenig anders aus. Cis-Männer sind grundsätzlich nicht von strukturellem Sexismus betroffen, sie profitieren von ihm. Von strukturellem Sexismus ist die Rede, wenn es um die Ungleichstellung von cis-Männern und FLINTAs geht, die in der Geschichte verankert ist. Die Geschlechterstereotypen, die entstanden sind, verschaffen cis-Männern weitläufig Vorteile.

Bildung ist voll von Sexismus

Schon im Kindergarten werden klare Unterschiede zwischen dem weiblichen Geschlecht und dem männlichen Geschlecht vermittelt. Beispielsweise werden männliche Personen in Kinderbüchern ausschließlich als Helden dargestellt, während weiblich Personen immer eine Rolle verkörpern, welcher geholfen werden muss oder die gerettet werden muss.

Auch in der Schule werden Schülerinnen mit Sexismus konfrontiert. Dieser kann sich auf verschiedene Arten äußern. Egal ob in Form einer Kleidervorschrift, welchen FLINTAs verbietet ärmellos zu tragen, in Schulbüchern, die ausschließlich über geschichtlich „wichtige“ Männer lehren oder ganz einfach durch nicht gegenderte Sprache, Schüler_innen wird permanent gezeigt und beigebracht, dass FLINTAs einen anderen, niedrigeren Stellenwert als Männer haben.

Durch Sexismus, der schon im Kindergarten Kinder beeinflusst, wird das Denken und Verhalten aller verändert. Kindern wird beigebracht sexistisch zu sein und den FLINTA Personen wird verinnerlicht, dieses Verhalten zu akzeptieren und als normal zu empfinden.

Schüler_innen sind die Zukunft

Dieses sexistische Verhalten wird anschließend auf die Berufswelt und den Alltag aller übertragen und hat verheerende Auswirkung auf das Leben vieler Menschen.

Um Sexismus zu bekämpfen, muss in den Bildungseinrichtungen angesetzt werden. In Kindergärten müssen inklusive und diverse Kinderbücher vorgelesen werden. In den Schulen sollte Sensibilisierungsarbeit geleistet werden, das heißt Schüler_innen sollen über das Thema Sexismus aufgeklärt werden und sexistische Handlungen sollen nicht toleriert werden. Auch das Lernen über Wissenschaftler_innen, Autor_innen, Künstler_innen und Politiker_innen ist essenziell, um zu zeigen, dass FLINTAs genauso erfolgreich sind wie cis-Männer.

Es muss aufgehört werden, Schüler_innen sexistisches Verhalten beizubringen. Schlussendlich bilden Schüler_innen einen Teil der Gesellschaft und durch das Aufklären und nicht-tolerieren von Sexismus in der Schule, kann die Gesellschaft Schritt für Schritt Sexismus im Alltag minimieren.

Selina Wienerroither Foto: Selina Wienerroither