10. November 2021
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“Alles, nur keine Schulschließungen mehr!” Schüler_innen fordern strengere Corona-Maßnahmen an Schulen

Heute hat die Schüler_innenorganisation Aktion kritischer Schüler_innen Wien eine Pressekonferenz vor dem Bildungsministerium gehalten. Darin haben sie in der Kampagne “Impfung? Auf jeden!” Forderungen an das Bildungsministerium und die Regierung gestellt, wie erneuten Schulschließungen trotz äußerst hoher Corona-Fallzahlen vorgebeugt werden kann.

Die Erfahrungen des Home-Schoolings haben scheinbar bleibenden Schaden hinterlassen: Instabile mentale Gesundheit, enormer Leistungsdruck aufgrund fehlender Entlastungen und die Benachteiligung von ärmeren Familien sind nur einige der Probleme, die vom Bildungsministerium nur sehr oberflächlich behoben wurden.

Schüler_innen wollen also in den Schulen bleiben. Doch sind die Schulen sicher genug? Viele begleitet die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus und die damit verbundene Sorge, dass mit den derzeit immens steigenden Infektionszahlen das Gesundheitssystem wieder vor einer Überlastung stehen könnte.

Von Seiten der Schüler_innen wird nun wieder Kritik laut. In der Kampagne “Impfung? Auf jeden!” präsentieren einige davon ihre Forderungen.

 

“In der Impfkampagne der Regierung heißt es „schau auf dich, schau auf mich“, doch wer schaut auf uns – fast 1,2 Millionen Schülerinnen und Schüler?”

Die AHS-Landesschulsprecherin Wiens, Maria Marichici, wünscht sich mehr Anreize zur Covid-Schutzimpfung sowie Impfangebote am Schulstandort während der Unterrichtszeit, die die Zugänglichkeit zur Impfung flächendeckend erleichtern sollen. Verpflichtende Informationsveranstaltungen zum Coronavirus und zur Wirkung der dazugehörigen Impfung  von virologischem Expert_innenpersonal an den Schulen würden nach den Vorstellungen dieser Schüler_innen die Gesundheitskompetenz stärken.

 

Keine Informationen, falsche Informationen

Die AKS Wien stellt ein großes Informationsdefizit beim Thema Covid-Impfung unter Schüler_innen fest. Dagegen sollen Anlaufstellen an großen Schulstandorten oder Bezirksämtern helfen, die Fragen rund um die Corona-Schutzimpfung sowie das Coronavirus beantworten sollen. Eine von der Stadt Wien zur Verfügung gestellte Hotline und ein WhatsApp-Dienst sollen die oft komplexen medizinischen Erklärungen jugendfreundlich erklären. Für BMHS-Landesschulvertreterin Laura Apfelthaler kommt mit diesem Thema auch eine politische Wichtigkeit von wissenschaftlichen Daten mit: “Geben wir Fakenews keine Chance. In dieser Pandemie, wo Falschinformation über das Coronavirus von rechten bis rechtsextremen Gruppen instrumentalisiert wird, um in der Bevölkerung nach Sympathie zu fischen, müssen wir mit wissenschaftlichen Fakten entgegenwirken.”

 

Gratis Tests für alle!

Die Fortführung der Antigen- und PCR-Tests an Schulen sowie die Gewährleistung von gratis FFP2-Masken sieht Anna Blume, Vorsitzende der AKS Wien, auch weiterhin als Grundvoraussetzung einer sicheren Schule. Das soll aber künftig nicht genug sein: Eine 2G-Regel unter neu geschultem Lehrpersonal sei ein guter Weg, um das Infektionsrisiko in Schulklassen zu minimieren.

“Das Bildungsministerium hat seine Pflichten versäumt – jetzt sind wir an der Reihe, Forderungen zu stellen.”, so die Landesvorsitzende Anna Blume.

AKS Wien Foto: AKS Wien