19. April 2020
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Was Rassismus, Covid-19 und Afrika miteinander zu tun haben

Zwei französische Ärzte haben angekündigt, dass sie mögliche Impfstoffe und Medikamente gegen die Lungenkrankheit Covid-19 an "ärmeren" Menschen in Afrika testen möchten. Das macht Noomi Anyanwu und viele Menschen sehr sehr wütend. Im neuen Format SyntaxRage beschreibt Noomi in der ersten Folge, warum diese Ankündigung sie so wütend macht.

Hallo und willkommen zum neuen Format des Syntaxblog: SYNTAX RAGE

Ich bin in Rage und dachte mir, wieso nicht meine Wut Kund tun? Denn in diesem Format heißt es

Corona-Virus: ziemlich schlimm. Rassismus: auch relativ scheiße. Ein paar französische Ärzte dachten sich „Wieso nicht kombinieren?“.

Passt auf, Leute, jetzt kommt’s.

Vor kurzem haben zwei Ärzte aus Frankreich in einem Interview geäußert, dass sie ein Covid-19 Heilmittel in Afrika testen wollen würden.

Zu Beginn ist es absurd, dass man Menschen als unfreiwillige Testobjekte hinzuziehen will, so wie man es bei Sexarbeiterinnen* und dem AIDS-Medikament getan hat.

So eine Situation zeigt nicht nur, dass rassistisches Verhalten den Höhepunkt in unserer Gesellschaft erreicht hat, sondern auch wie verankert seine Strukturen sind. Die Nachbeben einer kolonialen Mentalität müssen aufhören! Leute, Afrika ist kein Testlabor!

Also, bitte fangt mit dem Testen an einem Ort an, an dem es gebraucht wird und nicht auf dem Kontinent, auf dem Covid-19 zur Zeit die wenigsten Auswirkungen hat.

Stay the fuck at home and don’t be racist.

Aus dem Off: Nachdem ich meine wütenden Szenen abgedreht hatte, passierte auch noch das: Artikel aus dem Standard “Protest gegen Corona-Rassismus in China – In China häufen sich Berichte über rassistische Vorfälle gegen Schwarze. Sie werden aus ihren Wohnungen vertrieben oder unter Zwangsquarantäne gestellt“.

Ich bin so sauer…

SyntaxRage Folge 1 Foto: SyntaxRage Folge 1