5. Oktober 2018
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Wer hat nun das Recht auf Bildung?

Schon heute gibt es Studiengebühren, auch wenn Österreich immer damit wirbt, dass Studieren so gut wie kostenlos ist, zahlen viele Studierende mehrere hundert Euro pro Semester. Das ist schon zu viel? Nein! Der neuen schwarz-blauen Regierung reicht das noch nicht. Die Erhöhung der Studiengebühren ist dank der ÖVP und FPÖ in greifbarer Nähe.

Studiengebühren heute
Heutzutage muss man pro Semester eine bestimmte Summe an Gebühren zahlen, welche 367 Euro beträgt. Aber das nur, wenn man die Mindeststudienzeit und die beiden Toleranzsemester überschritten hat. Dies passiert schnell, vor allem, weil viele Studien zum Beispiel von fünf auf drei Jahre gekürzt wurden oder der_die Studierende neben dem Studium arbeiten muss, um sich das Studienlehen erst einmal leisten zu können. Es gibt allerdings auch einige Studiengänge, die in gewissen Fachhochschulen oder Universitäten an sich kostenpflichtig sind.
Laut der ÖH – Bundesvertretung, der Vertretung aller österreichischen Studierenden, gibt es Möglichkeiten die Studiengebühren erlassen zu bekommen, wenn:

  • man durch eine Krankheit, Schwangerschaft oder Kinderbetreuung mehr als zwei Monate gehindert war ein Semester des Studiums zu besuchen.
  • man vor dem betreffenden Semester erwerbstätig war.
  • eine Behinderung mit mindestens 50% festgestellt wurde.
  • man im letzten Semester Studienbeihilfe bezogen hat oder aktuell bezieht.

Studiengebühren zukünftig
Dank der neuen Regierung in Österreich wird studieren weniger Menschen ermöglicht. Ein Vorhaben der ÖVP und FPÖ ist Studiengebühren in Höhe von 500 Euro pro Semester, ab dem dritten Semester. Die Folgen daraus sind mehr Studienabbrüche denn je, da sich nur wenige Student_innen diesen erheblichen Betrag leisten können.                                                                         Damit sichert die Regierung die Studienplätze für Menschen, deren Eltern das Geld dafür haben. In unserer Gesellschaft gibt es aber auch Familien, die sich eine hohe Summe wie diese nicht leisten und daher kein Studium finanzieren können. Die Studierenden selbst sind in den meisten Fällen nicht in der finanziellen Lage diese Kosten zu bezahlen, für die meisten ist die Miete und Selbstversorgung schon eine große Belastung.
Das eigentliche Ziel dahinter ist, die Studierenden nach dem Studium im Land zu behalten indem es die Chance gibt, nach dem Studieren einen Steuerbonus zu bekommen und am Ende das Geld zu erhalten, welches man zuerst ins Studieren investiert hat. Mit dieser Idee wird aber niemandem geholfen, nur den Student_innen aus ärmlicheren Verhältnissen geschadet.

Was können wir dagegen machen?
Wir, Schüler_innen, können – auch wenn es nicht so scheint – , Widerstand leisten, indem wir einerseits auf die Straße gehen und laut gegen Studiengebühren und die jetzige Regierung ankämpfen. Andererseits kann man sich auch verschiedenen gesellschaftskritischen Jugendorganisationen anschließen und gemeinsam Aktionen planen, um zusammen lautstark die eigene Meinung Kund zu geben.
Als diese Information zum ersten Mal in den Medien ausgestrahlt wurde, starteten schon die ersten Demonstrationen dagegen und es wird weitere geben, denn kein_e Student_in sollte Gebühren für das Studieren zahlen müssen.

Alle wollen die Chance auf ein Studium und das Recht auf Bildung haben.
Studieren darf kein Privileg sein!

https://diepresse.com/home/bildung/universitaet/5411454/Studiengebuehren_OeH-will-Regierung-mit-Kampagne-einschuechtern Foto: 0index
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Infobox

Heute ist FemFriday!

Der FemFriday dient dazu, FLINT*-Personen (Frauen*, Lesben*, Inter*, Non-Binary* und Trans*-Personen) einen Ort und Raum zu geben, über Themen zu schreiben und zu diskutieren; manchmal Themen, die oft sehr männlich belastet sind. Durch den FemFriday soll diese Männer*domäne aufgebrochen und FLINT*-Personen gestärkt werden!