20. Oktober 2017
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Cash it like Beckham!

Nach dem erfolgreichen Einzug ins Halbfinale der Frauen* Fussball EM2017 in den Niederlanden war das österreichische Frauen*Nationalteam in aller Munde. Doch trotz der ganzen Euphorie stoßen Frauen* die Fussball spielen im Vergleich zu ihren Kollegen* im Männer* Nationalteam immer noch auf einige Nachteile.

Weniger Geld für mehr Arbeit?

Frauen* verdienen durchschnittlich weniger als Männer*, die den gleichen Beruf ausüben. Diese Tatsache macht auch vor dem Spitzensport nicht Halt. Denn während das Team um Carolin Größinger, Viktoria Schnaderbeck, Nadine Prohaska und Co. monatlich zwischen 1.200 und 1.500 Euro verdienen, erhalten die meisten Fußballer* in der höchsten Liga durchschnittlich das vier- bis achtfache. Auch die Spieler* der zweithöchsten Liga erhalten monatlich trotzdem das doppelte Gehalt einer Frau* im Nationalteam. An Bilderbuch-Gagen, wie zum Beispiel die von Allstar David Alaba (7 Millionen € im Jahr) oder Marko Arnautovic (5,4 Millionen € im Jahr) ist gar nicht zu denken.

Frauen* Fußball nur als Hobby?

Aufgrund dieser drastischen Unterschiede bezüglich des Gehaltes, fällt es vielen Frauen* auch schwer, es bis zu Profispielerinnen* zu schaffen. Denn während ihre Kollegen* sich mit ihrem Einkommen als Fußballer* durchaus ein schönes Leben bereiten können, müssen die meisten Frauen* nach jedem Spiel wieder zurück in ihre Alltagsjobs, um gut über die Runden kommen zu können. Die Beschäftigung als Fußballerin* kann nur als Hobby angesehen werden, nicht als sicherer Plan für die Zukunft – anders als bei den Männern*. Allein durch diese Einstellung – Frauen*Fußball wäre nur ein Hobby – fällt es vielen Frauen* auch schwer, in der Sportwelt generell wahrgenommen oder entdeckt zu werden. Auch die Tatsache, dass Fußball von vorne herein als Männer*Sport gesehen wird und die weibliche* Variante einen spezifischen Namen und eigene Veranstaltungen braucht, verringert die Durchstartmöglichkeiten und ist bezeichnend für diese Situation.

Es geht nicht nur ums Geld

Doch dies ist nicht der einzige Punkt, in dem das Frauen* Nationalteam im Nachteil ist. Auch bezüglich den Werbeverträge oder Unterbringungen bzw. Fahrgelegenheiten auf Wettbewerben müssen sie sich Einiges gefallen lassen. Wirklich gewinnbringende Werbeangebote bekommt man als Frau* meist nur im Ausland und selbst dann bringen diese Verträge weniger Gewinn als jene, die den Männern* angeboten werden. Des Weiteren wird den Sportlern* für wichtige Wettbewerbe immer ein Quartier in Wettbewerbsnähe zur Verfügung gestellt, damit Reisestress vermieden wird. Ähnliches geschieht meistens aber nicht bei den Frauen*. Zur Frauen*EM 2015 beispielsweise, mussten einige Spielerinnen* am Tag des Wettbewerbs von ihren jeweiligen Hotels selbstständig zum Austragungsort pendeln, was den Stresspegel natürlich nur noch erhöht.

https://pixabay.com/en/the-ball-stadion-horn-corner-488709/ Foto: https://pixabay.com/en/the-ball-stadion-horn-corner-488709/

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