Cyberbullying anstatt Hausaufgaben!
Wir fordern die Korrektur von Hass anstatt die Korrektur von Hausaufgaben.
Die Schule bietet Zeit und Raum um die Aufgaben die Schüler_innen zu Hause erledigen zu überarbeiten, zu korrigieren und zu verbessern. Doch was ist mit den ganzen anderen Sachen die Jugendliche ausserhalb des Unterrichts erleben? Kommunikation und Hass in sozialen Netzen sollte auch in der Schule nicht ignoriert werden.
Wir fordern die Korrektur von Hass anstatt die Korrektur von Hausaufgaben!
Wir haben mit Jugendlichen über Cyberbullying geredet:
Was ist Cyberbullying (für dich)?
Faris, 19: Das mobben anderer Personen im Internet, also auf sozialen Medien wie Facebook und Instagram.
Artur, 17: Hass im Netz, von anonymen oder bekannten Personen der eher einen mentalen als einen physischen Angriff darstellt.
Theresa, 15: Wenn eine Person wiederholt auf sozialen Medien beschimpft wird oder negative Sachen über sie gepostet werden.
Matthias, 17: In einem längeren Zeitraum auf digitale Art und Weise jemand anderen zu schikanieren und runterzumachen.
Rosa, 16: Wenn man online angegriffen wird.
Merve, 17: Wenn man im Internet sozusagen gemobbt wird, wie es eh schon im Wort ist Cyberbullying (cyber engl. Online/Internet, bullying engl. Mobben). Oder wenn man im Internet verarscht wird.
„Hast du das Gefühl, du weißt wie du gegen Cyberbullying vorgehen könntest?
Ich würde die Postings melden und der Person die gemobbt wird sagen, dass das was die Leute sagen nicht stimmt und ihr helfen wo ich kann.
Faris: Wenn andere Leute ungute Kommentare hinterlassen, kann man das melden oder aktiv darauf aufmerksam machen, indem man mit der Person die mobbt und mit der die gemobbt wird redet.
Andererseits ist es auch schwierig, weil man nicht immer Öl ins Feuer gießen bzw. keinen Shitstorm auslösen möchte.
Artur: Mir persönlich ist es nicht so wichtig, was Leute im Internet über mich sagen. Ich habe gute Freund_innen die mir helfen und die mich nicht verurteilen oder mobben. Ich würde die Postings melden und der Person die gemobbt wird sagen, dass das was die Leute sagen nicht stimmt und ihr helfen wo ich kann.
Theresa: Teilweise. Auf jeden Fall Vertrauen mit dem Opfer aufbauen und versuchen zu erklären, dass er_sie die Meldungen ignorieren oder den Nutzer blockieren soll und die Vorfälle weiterleiten kann, zum Beispiel an Lehrpersonen oder Eltern. Möglicherweise mit den Tätern reden und ihnen klarmachen, dass das was sie tun nicht gut ist.
Matthias: Ich wüsste mich zu wehren und ich glaube, dass die Leute die es betrifft Unterstützung brauchen und jemanden zum Reden.
Rosa: Ich habe Ideen, aber ich war selber noch nicht in der Situation, also weiß ich nicht, ob ich sagen könnte, dass ich so mir nichts dir nichts damit fertig werde.
Merve: Ja, nicht darauf eingehen, wenn man selber gemobbt wird einfach ignorieren und wenn man sieht das jemand gemobbt wird sagen, dass das nicht geht, nicht nett und nicht richtig ist.
„Was kann die Schule gegen Cyberbullying tun?“
In der Schule kommen solche Themen nicht oft vor obwohl die meisten Schüler_innen im Internet und auf den sozialen Medien aktiv sind.
Faris: Die Schule sollte auf jeden Fall Workshops zu den Themen Hass im Netz und Digitalisierung machen und die Schüler_innen auf die Gefahren im Netz und die Gegenmaßnahmen zu Cyberbullying aufmerksam machen.
Artur: Gute Frage. Die Schule sollte nicht nur aufzeigen das Mobbing existiert, sondern auch aktiv helfen, damit es den Leuten besser geht und sie sich wehren können.
Theresa: Vielleicht Stunden außerhalb des Unterrichts halten in denen mit einer Lehrperson oder Vertrauensperson gesprochen werden kann.
Matthias: Die Schule sollte mehr Aufklärungsarbeit leisten und Präzedenzfälle aufzeigen von Leuten, die sich durch Cyberbullying ihr Leben genommen haben, um zu zeigen, dass es fatale Folgen haben kann. Das Thema muss in den Lehrplan aufgenommen werden!
Rosa: Aufklären und dagegen mobilisieren. Außerdem sollte die Schule Ansprechpersonen zu Verfügung stellen und klar machen an wen man sich wenden kann.
Merve: Wir haben zum Beispiel soziales Lernen da reden wir mit unserem Klassenvorstand über die Probleme die es in der Klasse gibt, da könnte man diese Thematik einbauen und besprechen was Cyberbullying ist, wie man damit umgeht und was man dagegen tun kann. Außerdem sollte darauf aufmerksam gemacht werden, wie man nicht selber zum Bully wird, es muss also klar aufgezeigt werden was Kritik ist und was Mobbing ist. In der Schule kommen solche Themen nicht oft vor obwohl die meisten Schüler_innen im Internet und auf den sozialen Medien aktiv sind.