23. November 2016
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Education – a matter of menstruation

Circa 1,75 Milliarden Mädchen* und Frauen* bekommen monatlich ihre Tage. Jedoch nicht alle Mädchen* haben auch die Möglichkeit, zur Schule zu gehen, wenn sie die Regel bekommen. Mädchen* in vielen Teilen der Welt versäumen oft mehrere Tage des Schulunterrichts, weil sie nicht die nötigen Mittel zur Verfügung haben, um den Blutstrom aufzuhalten.

Für mich und bestimmt viele andere Mädchen* und Frauen* war es immer eine Selbstverständlichkeit, Binden, Tampons und andere Hygieneartikel zur Verfügung zu haben, sobald die Periode einsetzte. Dass das für andere ein Privileg von unschätzbarem Wert sein könnte, ist schwer vorstellbar – aber leider für Millionen Mädchen* und Frauen* die Realität. Um sich zu behelfen, müssen Stofffetzen, Blätter, Rinde, trockener Schlamm oder alte Zeitungen reichen, denn eine Alternative gibt es oft nicht.

 

Es ist nicht allein eine Kostenfrage

Laut Befragungen in einigen ärmeren Ländern Afrikas nannten junge Frauen* bei der Frage, was denn ihr größtes Problem an der Schule sei, gleich an zweiter Stelle das Menstruationsproblem. Eine Sache, die für viele Frauen* auf dieser Welt die normalste der Welt ist, stellt für andere ein enormes Problem dar. Es ist nicht allein eine Kostenfrage, die Mädchen* daran hindert, in die Schule zu gehen, wenn sie ihre Tage haben. Denn abgesehen davon, dass derartige Hygieneartikel oft nicht leistbar sind, stehen in den Schulen nicht die nötigen Räumlichkeiten zur Verfügung, um ungestört und unter hygienischen Bedingungen die Binde oder den Tampon zu wechseln – für mehrere hundert Schüler_innen stehen oft nur vereinzelt Toiletten zur Verfügung, wenn überhaupt. Die Folge sind häufig starke Infektionen im Intimbereich.

 

Lösungsvorschläge?

Im Laufe der vergangenen Jahre wurden einige Alternativen entwickelt, um auch Mädchen* und Frauen*, für die Einweg-Binden und –Tampons keine Option sind, ungehindert den Schulbesuch zu ermöglichen.

Eine der genannten Alternativen wäre die vor 4 Jahren entwickelte wiederverwendbare Binde aus Baumwolle, die seither bereits über 6000 Mädchen* geholfen hat. Diese könne bis zu 2 Jahre verwendet werden und wäre aus leicht beschaffbaren Materialien herstellbar.

Eine weitere Erfindung ist der sog. Ruby Cup – eine Menstruationstasse aus medizinischem Silikon. Frauen* und Mädchen* verwenden im Laufe ihres Lebens im Schnitt rund 12 000 Tampons und geben dafür jährlich zwischen 30 und 100 Euro aus. Der Ruby-Cup wird wie ein Tampon eingeführt, kann aber im Unterschied dazu bis zu 10 Jahre lang verwendet werden und muss am Tag auch seltener gewechselt werden.

 

Das Tabuthema Menstruation

Menstruation ist auch heute noch ein großes Tabuthema, dass bei Mädchen* oft noch Unsicherheit und Scham auslöst – unabhängig davon, wo auf dieser Welt. Es ist die Angst, dass Andere davon mitbekommen, denn die monatliche Regelblutung gilt als schmutzig und unrein. Es ist wichtig, offen darüber reden zu können und dieses Tabu zu brechen!

http://bit.ly/2gjOKwH Foto: http://bit.ly/2gjOKwH