26. April 2016
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Verkaufsstrategie: Vielfalt

oder: Gegen Rassismus in der Werbung

Von 2008- 2012 wurden beim österreichischen Werberat insgesamt 1634 Beschwerden eingereicht, die mit „Rassismus“ begründet waren. „Geschlechterdiskriminierende Werbung“ ist auf Platz 1 der Beschwerdegründe 2012, gefolgt von „Ethik und Moral“ und „Rassismus“.

Rolle der Werbung

Werbung ist heutzutage ein essentieller Faktor in den Medien. Sie wird verwendet, um Informationen zu verbreiten, Marketing. Jede ist an eine andere Zielgruppe gerichtet. Werbung prägt unseren Alltag, egal ob beim Fernsehen Zuhause oder auf dem Weg zur Schule bzw. Arbeit. Seit der Kindheit werden alle von uns mit ihr konfrontiert, man kann schon fast meinen, sie bildet eine Vorbildfunktion und beeinflusst unsere Entwicklung. Daher ist es wichtig, Medien gezielt zur Bekämpfung von Diskriminierung einzusetzen.

Schokolade & Rassismus

Im Jahre 2013 hat Ferrero mit ihrem Werbeslogan „Yes weiß can“ bzw. „Weiß Nuss bleiben“ Aufsehen erregt, denn es wurde ihnen vorgeworfen, rassistisches Gedankengut fördern zu wollen. Dabei betonten sie, dass es nur um die Ferrero Küsschen- Sorte mit weißer Schokolade gehe. Ob das gewollte Provokation war oder reine Naivität, darüber lässt sich streiten.

People of Colour

Fest steht: Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe existiert in unserer Gesellschaft leider noch immer. Vor allem People of Colour sind davon betroffen. Unter „People of Colour“ versteht man einerseits all jene  Menschen die aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert und benachteiligt werden und andererseits alle die, welche nicht die Privilegien genießen die „weiße“ Menschen in unserer Gesellschaft haben.
kolonialismus

Die Hautfarbe wurde vor allem in der Vergangenheit bei den europäischen Kolonialist_innen gezielt eingesetzt, um soziale Schichten auffallend zu kennzeichnen. Während weiß für Überlegenheit stand, wurden andere Hautfarben eher als dienend und unterlegen dargestellt.

People of Colour haben heute noch immer einen „exotischen“ Charakter bzw. werden eingesetzt um den „Geschmack der Ferne“ näherzubringen. Dadurch werden sie als etwas „Fremdes“ wahrgenommen, während Weiß als „normal“ angesehen wird.

mamaafrika

Dadurch, dass Weiß zum Alltäglichen geworden ist, suchen Menschen, die von Rassismus betroffen sind, oft die Fehler bei sich und greifen sogar zu Mitteln wie „Skin bleaching“ (Hautaufhellung).

Stereotypen aufbrechen

Diese Bilder in den Köpfen könnte man durch eine vielfältigere mediale Darstellung ändern. Das würde nicht nur dazu führen, dass sich die People of Colour mit den Personen in der Werbung auch identifizieren können und somit wohl eher dazu neigen, die beworbenen Produkte zu kaufen, sondern -durch die wichtige Rolle der Werbung in unserem Alltag- auch eine Möglichkeit bieten, die Stereotypen aufzubrechen. Das wäre der erste Schritt in die richtige Richtung, in eine Welt, in der Rassismus nicht toleriert wird und keinen Platz findet.

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