20. November 2018
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Jede Chance für jedes Kind!

Am 20. November ist Weltkindertag. Ein Tag, der auf die speziellen Bedürfnisse der Kinder und deren Rechte aufmerksam machen soll. Doch wie sieht es heutzutage eigentlich aus? Haben alle Kinder die gleichen Chancen auf ein erfülltes Leben? Und wie könnten die Rechte für Kinder ausgebaut werden?

Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen

Am 20. November 1989 beschloss die UN-Generalversammlung die Kinderrechtskonvention, welche in Österreich im September 1992 in Kraft trat. Mittlerweile ist die Kinderrechtskonvention die UN-Konvention, welcher die meisten Länder angehören. Insgesamt sind das 196 Staaten.

Diese Kinderrechtskonvention basiert auf 4 Grundsätzen, welche Überleben und Entwicklung, die Nichtdiskriminierung, die Wahrung der Interessen der Kinder sowie die Beteiligung der Kinder sind. In Österreich wurden 2011 einige Punkte aus der Konvention als Bundesverfassungsgesetz (BVG) über die Rechte von Kindern vom Nationalrat beschlossen. Diese UN-Konvention und das BVG setzen wichtige Grundsätze, vor allem in Anbetracht dessen, dass Verfassungsgesetze den höchsten Rang unter den Gesetzen haben.

 

Doch wie sieht die Realität aus?

Vor allem international betrachtet, aber auch national hier in Österreich sieht es mit der Einhaltung der Grundsätze der UN-Konvention nicht optimal aus. In Österreich ist jedes 5. Kind, also Personen unter 18 Jahren, von Armut betroffen oder lebt in Armutsgefahr. Das sind insgesamt 312.000 Menschen. EU-weit ist das zwar unter dem Durchschnitt von 26,5%, jedoch ist das alarmierend. Oft werden diese Kinder alleinerzogen und/oder leben in Haushalten, welche von Arbeitslosengeld oder Mindestsicherung abhängig sind. Für die betroffenen Kinder hat das oft weitgehende Folgen. In der Schule schämen sie sich oft für deren sozioökonomische Hintergründe und kommen dadurch schnell in Außenseiter_innenpositionen. Daraus folgen dann psychische Schwierigkeiten für die betroffenen Personen und im Ernstfall ein frühzeitiges Ausscheiden aus dem Bildungssystem, was deren Zukunftschancen noch weiter minimiert. Dazu kommen oft noch weitere Probleme, von denen viele Kinder betroffen sind, wie z.B. Rassismus, Homophobie, Sexismus etc. Diese Umstände sorgen bei vielen Kindern eben dafür, dass bei ihnen nicht die bestmögliche Entwicklung und Entfaltung gewährleistet ist, obwohl sie eigentlich das Recht darauf haben.

 

Hier ist die Politik gefragt!

Die Zuständigkeit für die Setzung der Rahmenbedingung, um Gesetze einzuhalten, hat bekanntlich die Politik. Genau das muss sie jetzt auch tun. Es darf nicht sein, dass die Kinderarmut in Österreich bei 20% liegt. Die Politik muss dafür sorgen, dass jedes Kind jede einzelne Chance im Leben hat, unabhängig von familiären Hintergründen, der Herkunft, dem Geschlecht oder ähnlichem. Alleinerziehende oder Familien in ärmeren Verhältnissen müssen mehr unterstützt werden, anstatt einen sogenannten „Familienbonus plus“ einzuführen, von welchem wohlhabenden Familien mehr profitieren als ärmere.

Das Bildungssystem muss für alle Kinder dieselben Möglichkeiten bieten, anstatt nach sozioökonomischen Hintergründen zu selektieren. Des Weiteren muss die Schule auf die individuellen Bedürfnisse jeder einzelnen Person auch individuell eingehen, anstatt den Kindern mit Leistungsdruck den Spaß am Lernen zu nehmen. Kinder verdienen mehr Mitbestimmung über ihr eigenes Umfeld und ihr Leben, denn sie wissen oft besser als die Erwachsenen, was für sie wichtig wäre.

Und auch ökologische Maßnahmen, wie der Klimaschutz, sollten in diesem Rahmen erwähnt werden, denn Kinder haben einen Planeten verdient, welcher nicht unter den Folgen des Klimawandels leidet.

All diese Dinge sind von enormer Wichtigkeit, denn das Wohl eines jeden Kindes sollte der Politik und auch der gesamten Gesellschaft am Herzen liegen. In jedem Kind steckt etwas Tolles und jedes Kind sollte die Chance dazu haben, dass es das auch für sich entdeckt und entwickelt. Denn die Kinder von heute sind die Zukunft. Deswegen:

Für eine demokratische, soziale gerechte & angstfreie Kindheit!

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